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Das eigentliche Anfangsjahr koreanischer Übersetzungen deutscher Literatur fiel ins Jahr 1969, als der damalige Leiter des Goethe Instituts in Seoul, Hans Sallmann, einen Band deutscher Prosadichtung mit dem Titel Können Dichter die Welt verändern? herausgab. 1971 erschienen Gesammelte deutsche Erzählungen von Goethe bis zur Gegenwart in drei Bänden, an denen sich 16 koreanische Germanisten beteiligten. Diese kolossale Übersetzungsarbeit kann als epochemachend bezeichnet werden. Nachdem der Schriftsteller Heinrich Böll 1972 den Nobelpreis für Literatur erhielt, wurden neben seinen Werken eine weitere große Anzahl deutschsprachiger Gegenwartsautoren wie Ingeborg Bachmann, Peter Handke, Ulrich Plenzdorf, Friedrich Dürrenmatt und Max Frisch ins Koreanische übersetzt. Von 1958 bis 1977 gab es neun Übersetzungen von Goethes Faust in Korea. Der Germanistikprofessor Lee You-young übersetzte 1975 erstmals die Werke von Novalis, unter anderem Heinrich von Ofterdingen, Hymnen an die Nacht und Geistliche Lieder. Nicht zuletzt muss die Übersetzung von der Blechtrommel von G. Grass im Jahr 1974 durch Bak Huan-Doek genannt werden. 1978 erschien die erste koreanische Prosafassung von Tristan und Isolde von Gottfried von Straßburg. Wie bei der ersten großen Übersetzungsleistung der oben erwähnten gesammelten Erzählungen aus dem Jahr 1971 übersetzten sechs Germanistikprofessoren 1980 eine Anthologie deutscher Gedichte vom Mittelalter bis zur Gegenwart in 8 Bänden. Dies kann als die zweite große Übersetzungsleistung bezeichnet werden. Ab 1980 druckte man auch die Übersetzungen westlich linear von links nach rechts und nicht mehr in horizontalen Kolumnen von rechts nach links. Man kann daher 1980 als einen Wendepunkt in der koreanischen Übersetzungsgeschichte deutscher Literatur bezeichnen. Die Verleihung des Nobelpreises für Literatur 1981 an Elias Canetti veranlasste die koreanischen Germanisten im Laufe der folgenden Jahre Werke wie Die Blendung, Das Gewissen der Worte, Die gerettete Zunge, Die Fackel im Ohr usw. zu übersetzen. Einige große Verlage hatten die koreanischen Übersetzungen deutscher Werke in ihrer Reihe Weltliteratur erscheinen lassen. In diesen Reihen wurde vor allem Werke von E.T.A Hoffmann wie Der Sandmann, Meiser Floh, Prinzessin Brambilla, Adalbert Stifters Der Nachsommer, S. Lenzens Deutschstunde, Fontanes Effi Briest, und Der Stechlin, sowie Thomas Manns Doktor Faustus ins Koreanische übersetzt. 1983 übersetzte Rhie Won-yang mit Mutter Courage und ihre Kinder, erstmals Brecht ins Koreanische.